Prolog
Die erste, leider sehr leise Episode, in der Dick Jones seine Auftraggeberin kennenlernt und wir ein wenig über seine bisherige Laufbahn erfahren.
Da ich über keinen wirklich leisen Aufnahmeraum verfüge, musste ich die Hintergrundgeräusche (vor allem ein allgegenwärtiges Rauschen) nachträglich so gut es ging entfernen. Ein Expander hätte die Aufnahme noch leiser gemacht, daher habe ich mir mit einem Noise Gate beholfen und die Stellen, an denen es an seine Grenzen stieß oder zu viel weggeschnitten hat, entsprechend von Hand nachbearbeitet.
Während der Aufnahme verändert sich die Erzählerstimme mehrmals. Ich könnte das jetzt einfach auf “das eine ist halt die Rückblende!” schieben, aber tatsächlich war ich mir bis zum Ende nicht ganz sicher, welcher Erzähler es jetzt wirklich sein sollte.
Vermutlich wird es aber von nun an der zwar ruhige, aber nicht zu weiche Erzähler des Endteils, der eher zu einer Detektivgeschichte passt als der Erzähler der Rückblende.
Eine wirklich tolle Detektiv Geschichte, vor allem ist vermutlich kein andere Job mit so vielen Klischees und Mythen behaftet! Dabei entstehen Klischees, weil sie beim ersten Vorkommen so gut funktionieren. Und dann werden sie immer wieder wiederholt, bis man sie wirklich nicht mehr lesen kann. Du merkst schnell, wenn etwas so abgedroschen ist, dass es dich beim lesen oder ansehen wütend macht. Dann solltest du es natürlich auch selbst nicht nutzen. Wenn du so viele Klischees wie möglich vermeidest, kommt hoffentlich das heraus, was auch ich gerne lese: eine richtig gute Kriminalgeschichte. Gerade in Krimis kommt es häufig vor, dass ein „alter Hase“ – meist ein Polizist – einen neuen Kollegen oder eine neue Kollegin bekommt, nachdem sein alter Partner gestorben ist. Im Dienst. Vielleicht noch, um ihn zu retten. Natürlich können die beiden einander erst mal nicht leiden, durchstehen aber dennoch den Kriminalfall, wodurch sie gegenseitiges Vertrauen aufbauen und sogar so etwas wie Freundschaft entsteht. Schon so oft gesehen, dass einmal mehr wirklich nicht nötig ist.
Der klassische Detektiv ist und bleibt für die meisten – Sherlock Holmes! Denn wenn es um Deduktion geht, also das Schlussfolgern von elementaren Erkenntnissen aus purer Beobachtung, ist der “alte Meisterdetektiv” ungeschlagen. Sir Arthur Conan Doyle erschuf die Figur des genialen Privatdetektivs der 1887 in dem Roman “A Study in Scarlet” (dt.: “Eine Studie in Scharlachrot”). Sherlock Holmes’ Beliebtheit ist seitdem immens und bleibt auch im 21. Jahrhundert ungebrochen, wie u.a. die erfolgreichen TV-Serien “Elementary” (USA 2012 – heute) und vor allem “Sherlock” (GB 2010 – heute) zeigen, auch ein Film mit der Theater- und Hollywood-Größe Ian McKellen als gealtertem Sherlock Holmes, der ein letztes Rätsel zu lösen hat, konnte man im Dezember in den Kinos bewundern (“Mr. Holmes”, USA 2015). Ein Whisky half dem Detektiv gerne beim Denken, vor allem wenn eine attraktive Auftraggeberin die Gedanken abschweifen ließ. Diese entpuppte sich am Ende nur leider allzu oft als Femme Fatale, die selber nicht ganz lupenrein war und unseren Detektiv ins Verderben riss. So ist in der pessimistisch geprägten Welt der Hardboiled-Krimis nur selten ein Happy End zu finden. Der Weg dahin ist jedoch an Spannung kaum zu überbieten: Verfolgungsjagden in “alten Schlitten” und Pistolengefechte führten meist zu einem Höhepunkt, an dessen Ende der Fall und nicht selten eine große Verschwörung aufgeklärt wurden. Die Detektivfigur ist aber nicht ausschließlich den erwachsenen Fans zugänglich gemacht worden. Kinderkino-Events wie „Emil und die Detektive“ im Theater in Magdeburg oder kinoreife Anime-Rezeptionen wie „Detektiv Conan“ im Magdeburger Cinestar sind der eindeutige Beweis für die umfangreichen Interpretationen, die Groß und Klein berücksichtigen. Während sich die älteren Fans zu Figuren wie Sherlock Holmes, Miss Marple, Magnum oder Hercule Poirot hingezogen fühlen, legen die Jüngeren Wert auf gleichaltrige Detektive. Kein Wunder also, dass Emil Tischbein aus „Emil und die Detektive“ oder Justus Jonas aus „Die Drei Fragezeichen“ bevorzugt werden. Die Faszination ist bei allen Altersgruppen oft gleich. Es geht um den Abstand zur Realität. Alle Titelhelden sind mutig, stehen für das oder diejenigen ein, die sie lieben, und erleben ein Abenteuer. Für die jüngeren Detektiv-Fans ist das ein echtes Spektakel, das eventuell mit Lupe, einem Rucksack voller Proviant und den besten Freunden auch außerhalb von Film und Fernsehen erlebbar ist. Bei den älteren Zuschauern geht es um die Flucht aus der Realität. Der Einblick in den harten und gleichzeitig aufregenden Alltag eines Privatdetektivs schwächt die eigenen Sorgen für eine Weile ab. Eine sehr aktuelle und moderne Interpretation des eigenwilligen Holmes ist die BBC-Serie „Sherlock“. Hier wird der Titelheld von Schauspieler Benedict Cumberbatch und Dr. Watson vom ehemaligen Hobbit-Darsteller Martin Freeman gespielt. Das Duo ist so überzeugend, dass es inzwischen vier Staffeln der britischen Serie gibt. Dabei ist jede Folge so lang wie ein Spielfilm. Das Setting ist – entgegen anderer Rezeptionen – in der Neuzeit, sodass sich Sherlock und Watson mit modernen Problemen neben den spannenden Fällen und den Gegnern auseinandersetzen müssen.